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Irritationen

Eine Meldung über Hautkrebs irritierte viele Läuferinnen und Läufer

20.01.2007

Jeder Sonnenbadende geht ein tausendfach höheres Risiko ein, Spätschäden zu bekommen als jemand, der täglich an der frischen Luft ist und läuft.
© RUNNER'S WORLD

Irritationen

In Kooperation mit RUNNER’S WORLD erscheint hier jeden Monat ein Thema aus dem aktuellen Heft

von Thomas Steffens | Chefredakteur

Man liest, hört und sieht so manch Interessantes in den Medien. Sei es über Alkohol, der gesund ist oder, wie zuletzt, über Hautkrebs, der vornehmlich Läufer befällt und ganz oft über das richtige Essen. Da mag der eine oder die andere schon mal ins Grübeln kommen und sich fragen, was einem wirklich nützt und was einem schadet. Ziemlich weit kommt man dabei übrigens mit gesundem Menschenverstand. Verantwortlich für solche Meldungen sind Wissenschaftler und Medien. Letztere verarbeiten gnadenlos, was ihnen erstere über Agenturen anliefern lassen. Recherche ist Glücksache, Nachdenken findet nicht statt. Das nennt sich dann „Benefit“ und meint Lesestoff mit Gebrauchswert.

Alkohol für Sportler? Kein Problem, ein Glas Bier am Tag sei gesund, heißt es, ersatzweise ein Glas Wein. Meine Großmutter wurde auf diese Weise 87. Allerdings ohne Sport. Doch wer beschränkt sich schon auf ein Gläschen? Übrigens stellte sich heraus, dass viele der Wissenschaftler, die hinter solchen Alkoholmeldungen stehen, vornehmlich zum Rotwein, ausgerechnet in den französischen Rotweinanbaugebieten lebten. Welch ein Zufall, mon dieu!

Zuletzt war zu lesen, dass Hautkrebs vornehmlich Marathonläufer bedrohe. Die Meldung über eine österreichische Studie machte ihre Runde um die Welt. Verunsicherte und fragende Mails erreichten uns zu diesem Thema. Glücklicherweise gibt es Menschen, die nicht alles für bare Münze nehmen, gerne Dingen auf den Grund gehen, weil sie skeptisch und neugierig sind. Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Ralf Milke, übrigens ein erfahrener Marathonläufer, schickte uns eine Analyse dieser Studie. Fazit: sie basiert auf einer unseriösen und wissenschaftlich unsachlichen Grundlage. Der Fall ist wohl einmal mehr Indiz dafür, wie sehr Wissenschaftler bzw. Universitäten unter Publikations- bzw. Profilierungsdruck stehen. Dies ist vor dem Hintergrund ihrer wachsenden Abhängigkeit von Geldzuwendungen zu sehen, Stichwort: Fremdmittelfinanzierung. Die Unabhängigkeit der Wissenschaften scheint unter diesen Umständen zunehmend problematisch zu werden, so genannte Gefälligkeits-Studien begegnen einem heute an jeder Ecke. Das Internet ermöglicht solche Klarstellungen im Handumdrehen; Milkes Beitrag stand auf unserer Internetseite wenige Tage nach Veröffentlichung der Meldung in den Medien. Alle, die ihn dort noch nicht gelesen haben, finden ihn in unserer Februarausgabe.

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, Fragen zu Themen haben, sich austauschen wollen über Meldungen, wie sie oben beschrieben sind, aber auch über Ihr Training, wenn Sie Tipps suchen gegen Beschwerden oder einfach Ihren Frust abladen wollen, dann bietet sich dazu unser Forum im Internet an (http://forum.runnersworld.de/forum). Besuchen Sie uns, denn hier treffen Sie Gleichgesinnte.


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