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105. Boston-Marathon: Bong-Ju Lee stoppt die Kenianer

Koreaner gewinnt in 2:09:43 Stunden, doch höherwertiger ist der erneute Triumph von der Kenianerin Catherine Ndereba in 2:23:53

18.04.2001

Eine große Siegserie ging zu Ende, eine andere hat begonnen. Und beide Male geht es um Kenianer. Zehn Jahre in Folge hatten die Läufer aus Kenia den prestigeträchtigen Boston-Marathon gewonnen, von 1991 bis 2000. Der letzte nicht-kenianische Sieger hieß 1990 Gelindo Bordin (Italien). Doch bei der 105. Auflage des Traditionsrennens war es vorbei mit diesem Sieg-Abonnement. Der Koreaner Bong-Ju Lee gewann das Rennen von Hopkinton nach Boston in 2:09:43 Stunden vor Silvio Guerra (Ecuador/2:10:07). Während die kenianischen Stars keine Rolle spielten, sorgte ausgerechnet ein Debütant für die beste Platzierung dieser Läufer: Joshua Chelang’a wurde in 2:10:29 Stunden Dritter. Doch Kenia durfte sich nicht einmal eine Viertelstunde später mit dem Beginn einer neuen Siegserie trösten. Denn Catherine Ndereba gewann zum zweiten Mal in Folge den Boston-Marathon. Bei leichtem Gegenwind, bedecktem Himmel und Temperaturen von etwa 12 Grad Celsius sorgte die 28-Jährige mit ihrer Siegzeit von 2:23:53 Stunden für das hochkarätigste Ergebnis des Tages. Lee und Ndereba erhielten für ihren Sieg jeweils 80.000 Dollar. Mit 15.606 gemeldeten Läufern war es der drittgrößte Boston-Marathon der Geschichte. Zum wiederholten Male entwickelte sich in Boston ein Rennen, bei dem es ausschließlich um den Sieg bei diesem prestigeträchtigen Straßenlauf ging, nicht um schnelle Zeiten. Da die Verantwortlichen des Rennens zudem Pacemaker aus grundsätzlichen Erwägungen nicht einsetzen, beginnen die Favoriten oft verhalten. So war es auch dieses Mal. Zwar setzten sich Simon Mpholo und Makhosonke Fika (beide Südafrika) gemeinsam mit dem Briten Bashir Hussain frühzeitig etwas ab, doch die Stars um Moses Tanui, Vorjahressieger Elijah Lagat (beide Kenia) sowie Olympiasieger Gezahegne Abera (Äthiopien) hielten sich zurück und passierten die 10-km-Marke nach 30:56 Minuten. Damit hatten sie 24 Sekunden Rückstand auf die beiden Südafrikaner, während Hussain dazwischen lag. Das verhaltene Tempo der Favoriten, das einer Endzeit von knapp unter 2:11 Stunden entspricht, hatte zur Folge, dass diese Gruppe mit rund 30 Athleten sehr groß war. Und nur wenige verloren den Kontakt in der nächsten halben Stunde. 46:20 und 62:03 Minuten waren die Zwischenzeiten der Favoritengruppe für die Kilometerpunkte 15 und 20.

Die Hälfte des Rennens war dann nach 65:21 Minuten gelaufen. Jetzt gab es allerdings schon die erste Überraschung. Denn Moses Tanui, einer der ganz großen Favoriten, der den Boston-Marathon 1996 und ’98 gewonnen hatte und im vergangenen Jahr in einer Spurtentscheidung hinter Lagat und Abera Dritter geworden war, verlor bereits Kontakt zu der etwa 25-köpfigen Gruppe. Nachdem es Elijah Lagat auf den nächsten Kilometern ähnlich ergangen war und er bei der 25-km-Marke (Durchgangszeit der Spitze: 1:17:19) bereits hinter Tanui liegend eine gute halbe Minute Rückstand hatte, sagte ihr italienischer Coach Gabriele Rosa: „Meine beiden Sprinter, Tanui und Lagat, sind nicht mehr dabei – jetzt wird Abera ein leichtes Rennen zum Sieg haben.“ Er war nicht der einzige, der nun auf den Olympiasieger setzte. Doch das große Favoritensterben ging auf der hügeligen Boston-Marathon-Strecke, die zwar insgesamt abfällt, aber aufgrund der vielen Höhenunterschiede längst nicht jedermanns Sache ist, weiter. Und es traf auch den Äthiopier. Bei Kilometer 30 (1:32:39) war der erst 22-Jährige noch dabei, doch bald danach war auch sein Traum vom Boston-Sieg geplatzt.

Während Abera schon an der 35-km-Marke rund 30 Sekunden hinter der Spitze (1:48:01) lag, hatten sich Lee, Guerra, Chelang’a und David Kiptum Busienei (Kenia) abgesetzt. Der koreanische Olympiazweite von Atlanta sorgte dann mit immer neuen Tempoverschärfungen dafür, dass zunächst Kiptum Busienei und schließlich knapp drei Kilometer vor dem Ziel auch Chelang’a und Guerra nicht mehr mithalten konnten. „Ich war mir meiner Sache sehr sicher“, sagte der 30-jährige Lee. Guerra hatte erneut Pech, dass nur einer in Boston schneller war. Vor zwei Jahren lag er lange in Führung und wurde dann noch sieben Kilometer vor dem Ziel vom späteren Sieger Joseph Chebet (Kenia) überholt.

Bei den Frauen gehören Siegserien inzwischen zum Programm des Boston-Marathons. Während der letzten zehn Auflagen gab es nur vier verschiedene Siegerinnen. 1992 und ’93 hatte Olga Markowa (Russland) gewonnen, von 1994 bis ’96 siegte Uta Pippig, gefolgt von Fatuma Roba (Äthiopien/1997 – ’99) und nun Catherine Ndereba (2000 und 2001). Das ist umso bemerkenswerter, weil in Boston das Frauenrennen oft so hochklassig besetzt war wie bei kaum einem anderen Marathon. Das galt auch für dieses Jahr. Trotz des vergleichsweise zu den Männern von Beginn an schnelleren Tempos, blieben acht Läuferinnen während der ersten 25 km zusammen in einer Gruppe. Nach 34:35 Minuten für 10 km, 69:14 für 20 km, 1:13:05 Stunden für die erste Hälfte und 1:26:55 für 25 km hatten Ndereba, die am Ende überraschend in 2:26:42 zweitplatzierte Polin Malgorzata Sobanska (London-Marathon-Siegerin 1995), Ljubow Morgunowa (Russland), Lornah Kiplagat (Kenia), Fatuma Roba (Äthiopien), Irina Timofejewa (Russland), die New-York-Marathon-Siegerin 2000 Ludmila Petrowa (Russland) und Wei Yanan (China) die jeweiligen Punkte passiert.

Wieder einmal zeigte sich dann, dass in Boston jene Athleten die besten Karten haben, die mit dem Auf und Ab über die verschiedenen Hügel am besten zurecht kommen. Und das war einmal mehr die 28-jährige Catherine Ndereba, deren Gegnerschaft sich in den Newton-Hills schon bald nur noch auf die Olympiasiegerin von 1996, Fatuma Roba (Äthiopien), beschränkte. Bei 30 km (1:44:07) waren diese zwei noch zusammen, doch nach dem Heartbreak Hill bei 32 km war Catherine Ndereba auf dem Weg zu ihrem dritten großen Marathonsieg in Folge: Nach Boston 2000 hatte sie auch Chicago gewonnen. Nun lag sie bei 35 km (2:00:36) bereits über eine Minute vor den Verfolgerinnen und bereits 92 Sekunden vor der einbrechenden Fatuma Roba, die am Ende nur Fünfte wurde. Mit ihren 2:23:53 Stunden lief Catherine Ndereba die siebtschnellste je in Boston gelaufene Zeit. Für die schwierigere zweite Hälfte der Strecke wurde die Kenianerin in 70:47 Minuten gestoppt. Nunmehr hat Ndereba, die in Chicago zuletzt 2:21:33 gelaufen war, große Pläne: „Mein Ziel ist jetzt der Weltrekord, der ist mir wichtiger als der WM-Marathon in Edmonton. Einen Rekordversuch will ich jedoch nicht im nächsten Jahr in Boston starten, denn die Strecke ist zu schwer, und man braucht auf jeden Fall Rückenwind“, sagte Catherine Ndereba, die sich einen schnellen Herbstmarathon aussuchen wird.

Ergebnisse: Männer: 1. Bong-Ju Lee (Kor) 2:09:43, 2. Silvio Guerra (Ecu) 2:10:07, 3. Joshua Chelang’a (Ken) 2:10:29, 4. David Kiptum Busienei (Ken) 2:11:47, 5. Hussein Mbarek (Ken) 2:12.01, 6. Rod De Haven (USA) 2:12:41, 7. Laban Nkete (RSA) 2:12:44, 8. Fedor Ryjow (Rus) 2:13:54, 9. Fika Makhosonke (RSA) 2:14:13, 10. Timothy Cherigat (Ken) 2:14:21, 11. Joshua Kipkemboi (Ken) 2:14:47, 12. Moses Tanui (Ken) 2:15:05, 13. Joao N’Tyamba (Ang) 2:16:00, 14. Josh Cox (USA) 2:16:17, 15. Shem Kororia (Ken) 2:17:02, 16. Abera Gezahegne (Eth) 2:17:04, 17. Elijah Lagat (Ken) 2:17:59, 18. Motsehi Moeketsana (RSA) 2:18:13, 19. Mark Coogan (USA) 2:18:58, 20. Makoto Ogura (Jpn) 2:20:24. Frauen: 1. Catherine Ndereba (Ken) 2:23:53, 2. Malgorzata Sobanska (Pol) 2:26:42, 3. Ljubow Morgunowa (Rus) 2:27:18, 4. Lornah Kiplagat (Ken) 2:27:56, 5. Fatuma Roba (Eth) 2:28:08, 6. Irina Timofejewa (Rus) 2:28:50, 7. Ludmila Petrowa (Rus) 2:29:23, 8. Wei Yanan (Chn) 2:29:52, 9. Bruna Genovese (Ita) 2:30:39, 10. Kaori Tanabe (Jpn) 2:31:31, 11. Albina Galliamowa (Rus) 2:32:45, 12. Zhang Shujing (Chn) 2:33:43, 13. Gitte Karlshoj (Den) 2:36:36, 14. Jill Gaitenby (USA) 2:36:45, 15. Susannah Beck (USA) 2:37:12, 16. Shireen Crumpton (Nzl) 2:40:25.


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